Weigsdorf ist eine Gemeinde mit 1.336 Einwohnern (1. Januar 2017) und liegt in 228 m ü. NN nördlich des Isergebirges.
Der Ort am Weigsdorfer Bach, einem Zufluss der Wittig, wurde schriftlich erstmals im Jahr 1334 durch Petrus de Wicgnandisdorf erwähnt und bestand aus dem Ober- und Niederdorf. Urkundlich wird die erste Kirche 1346 bestätigt. Das Oberdorf war Teil der Standes-herrschaft Friedland-Seidenberg und ab 1454 im Besitz der Biber-steiner. Bei der Teilung der Herrschaft kam Oberweigsdorf 1630 an die neu gebildete und Christian von Nostitz gehörige Standesherrschaft Seidenberg-Reibersdorf. Niederweigsdorf war anfänglich Besitz der örtlichen Adelsfamilie von Weigsdorf, die 1620 ausstarb. Seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts setzte eine Zersplitterung des Ortes ein und nach dem Dreißigjährigen Krieg kam es zur Grün- dung mehrerer Exulantensiedlungen, zu denen Minkwitz gehörte. Als im Jahre 1635 Böhmen die Oberlausitz an Sachsen übergab, entstanden in Weigsdorf unüber-schaubare Grenzverhältnisse, die sich nach den Besitzverhältnissen der Grundstücke richteten. So befand sich die Weigsdorfer Kirche auf einer sächsischen Exklave und blieb evangelisch, während im umliegenden böhmischen Gebiet die Gegenrefor-mation mit harter Hand durchgesetzt wurde. Als 1681 die Grafen von Gallas das Obervorwerk Niederweigs-dorf erwarben, erhielt es den Namen „Böhmisch Weigsdorf“.
Schon nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Leinen angebaut. Es entwickelten sich Webereien und Ende des 18. Jahrhunderts die Baumwollindustrie. 1848 erfolgte eine Grenzregulierung zwischen Böhmen und Sachsen, bei der Teile des sächsischen Niedervorwerks Niederweigsdorf und die sächsische Exklave Minkwitz an Böhmen abgetreten wurden und fortan die Gemeinde "Böhmisch Weigsdorf" bildeten. Die sächsischen Teile des Ortes wurden 1923 zur Gemeinde Weigsdorf vereinigt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Abbau von Braunkohle, der aber wegen Unergiebigkeit wieder eingestellt wurde. Mit der Einweihung der Strecke Reichenberg–Seidenberg(–Görlitz) erhielt Böhmisch Weigsdorf 1875 einen Bahnhof an der Süd-Norddeutschen Verbindungs-bahn.
Die Gemeinde besteht aus neun Ansiedlungen:
Engelsdorf - Andělka
Philippsthal - Filipovka
Lautsche - Loučná
Minkwitz - Minkovice
Wustung - Poustka
Priedlanz - Předlánce
Zahne - Saň
Dörfel - Víska
Weigsdorf - Višňová
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Sehenswürdigkeiten:
Kirche des Heiligen Geistes in Weigsdorf
Der Heidenstein ist ein markantes Sandsteinfelsgebilde mit einer Höhe von 297 m ü.M. am Michelsberg nördlich von Weigsdorf. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Felsen eine frühzeitliche Kultstätte waren.
Weigsdorf hat eine Bahnverbindung mit Friedland und Tschernhausen.
Persönlichkeiten
Ernst Gustav von Gersdorf, erste Präsident der I. Kammer des Sächsischen Landtags